Nicht ganz: Zwar verfügen mittlerweile immer mehr Korrektur- und Lektoratsservices wie
Punkt & Komma über ein mit anderen Internet-Shops vergleichbares Bestell- und Bezahlsystem und eine transparente Preisgestaltung. Anhand möglichst genau definierter Leistungen sowie markt- und praxisorientierter Preise bieten wir unsere Kenntnisse und Fähigkeiten in Form eines Produkts (Lektorat und Korrekturlesen online) an und erleichtern unseren Kunden sowohl die Kontaktaufnahme als auch die Auftragsabwicklung und Bezahlung in zeitgemäßer Weise.
Doch die Arbeit, die in jedem einzelnen Auftrag steckt, sei es vor allem im Lektorat oder auch im „einfachen“ Korrekturlesen, und die als online bezahlbares Produkt erhältlich ist, stellt auch bei größtmöglicher Annäherung letztendlich keinen Standardartikel in Form eines stets gleichbleibenden Objekts dar, sondern bedeutet jedes Mal eine ganz individuelle geistige Leistung, die sich nicht so einfach bemessen lässt.
Textarbeit ist keine exakte Wissenschaft, in der es ein nach mathematischem Verständnis zuverlässiges „Richtig“ und „Falsch“ gibt. Man denke nur an die Welt der Werbung und ihre zahlreichen grammatikalisch fragwürdigen, aber um so einprägsameren Slogans.
Ein Online-Lektor hat es im Korrekturlesen nicht nur jedes Mal mit unterschiedlicher Textqualität, unterschiedlichen Zielgruppen und -medien zu tun, er muss sich auch – vor allem im Lektorat – in kürzester Zeit auf eine Bandbreite an Themen und Fachgebieten einlassen, muss sich auf den jeweiligen Stil, auf die Gedankengänge des Autors und die vermutete beabsichtigte Wirkung einstellen.
Gerade beim Korrekturlesen, welches sich online als klar umrissene Leistung rein auf Tipp-, Grammatik- und Rechtschreibfehler sonstiger Art beschränken soll, heißt das dann oft, sich bei der Bearbeitung gehörig zurückzuhalten: Auch wenn es einen in den Fingern juckt – größere Umformulierungen und stilistisches Feintuning gehören in den Bereich des Lektorats. Dort bedeutet es dagegen, sich schon mal Inhalten annehmen zu müssen, die einem weniger vertraut sind oder die man selbst vielleicht nicht in dieser Form vertreten würde.
Hier ist geistige Anpassungsfähigkeit, ein flexibles Annehmen der Autorenrolle gefragt und bisweilen sogar Recherche im Netz nötig. Die Überarbeitung im Sinne eines Lektorats erfordert ebenso viel subjektives Einfühlen in das jeweilige Dokument wie objektives, professionelles Reagieren auf die eher technischen Anforderungen der Arbeit am Text, wie es das Korrekturlesen online bietet.