Unsere Lieblingslinks für Sprachliebhaber und solche, die es werden wollen!
Leidenschaft und Akribie passen nicht zusammen? Grammatik – eine dröge Angelegenheit?
Ich hatte mal einen Französischlehrer, der konnte seine Muttersprache so leidenschaftlich, gestenreich und wortgewaltig erklären, dass Grammatik zum spannenden Krimi geriet. Der gute Mann war zugegebenermaßen Südfranzose und brachte die nötige Verve mit.
Dass Rechtschreibung durchaus spannend und lustig sein kann und sich nicht selten als abenteuerlicher Dschungel entpuppt, beweist unsere Linksammlung. Autoren wie Bastian Sick führen auf unterhaltsame Weise durch die Untiefen der deutschen Sprache, diverse Blogger beschäftigen sich mit Fragen zur "Neuen" Rechtschreibung oder dokumentieren anhand von Schnappschüssen den sogenannten Deppenapostroph und andere Unsitten im (ge)werblichen Schriftalltag.
An allererster Stelle muss hier natürlich unsere oberste Instanz, der Duden, stehen. Nicht zuletzt, weil der Duden in seinem Online-Sprachratgeber viele hilfreiche Artikel zu aktuellen Fragestellungen (Schreibweise von Neubildungen, stilistisch und grammatikalisch korrekter Gebrauch von Fremdwörtern etc.) zur Verfügung stellt:
„Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ oder „Zwiebelfisch“ – Bastian Sicks Bücher und Kolumnen über die Stolperfallen der deutschen Grammatik, stilistische Fein- bzw. Grobheiten und verbale Zeitgeistsünden sind zumindest den Titeln nach vielen bekannt.
Kurioses aus der schriftlichen Alltagswelt, fatale Ausrutscher wie die „Schisser“-Herrenunterwäsche (gemeint war "Schiesser") und die kunterbunte Welt des Denglisch: All das präsentiert der Autor so vergnüglich und lehrreich, dass wir seit Jahren große Fans von ihm sind. (Irr)witzige Fundstücke und einen Sprachtest, der es in sich hat, finden Sie auf seiner Seite
Überaus hilfreich, verständlich und charmant behandelt auch die Wienerin Dagmar Jenner verbreitete Unsicherheiten, Zweifels- und Grenzfälle der deutschen Grammatik auf ihrem Blog
mit dem sie zudem auf facebook unter "Gute Rechtschreibung" vertreten ist.
Wer sich gerne gruselt, wird in den Bildergalerien folgender Seiten bestens bedient:
www.gschwaninger.de/apostroph/apostroph.html.
Wissenswertes rund um den richtigen und falschen Gebrauch des Apostrophs finden Sie nett zusammengefasst auf Volker Gringmuths Seite
http://einklich.net/etc/apostroph.htm.
Wer gepflegten Nonsense mag und sich auf geradezu dadaistisches Parkett wagen möchte, sollte die "Gesellschaft zur Stärkung der Werbung" besuchen (Achtung: Nur für einigermaßen sattelfeste Muttersprachler geeignet, kann zu hochgradiger grammatikalischer Verwirrung führen!):
http://verben.texttheater.net/Startseite.
Beste Urlaubslektüre und fröhliche Satire aus dem Land der Bajuwaren nach dem Motto "Sterben, wo andere Urlaub machen": Jörg Maurers Alpenkriminalisten rund um Komissar Jennerwein ermitteln in beschaulichem Ambiente des Waxenstein-Alpenlandes, wo sich nicht nur geographisch gewaltige Abgründe auftun. So verwundert es auch nicht, dass einem Gestalten wie der österreichische "Problemlöser" und ein bayerisches Bestattungsehepaar mit kriminellen Nebeneinkünften mehr ans Herz wachsen als die gesetzeshütenden Hauptfiguren.
Oft ensteht die Komik in seinen Krimis "Föhnlage", "Hochsaison", Niedertracht" und "Oberwasser" schon allein aus dem skurrilen Zusammenspiel von Heimelig-Provinziellem mit Global-Kriminellem. Immer auf der Höhe der Zeit in puncto Medien- und Modeerscheinungen und ganz nah dran an der deutschen Lebenswelt, bieten die Krimis auch ein augenzwinkerndes Gesellschaftsporträt der aktuellen Zeit.
Sprachliebhaber kommen bei Maurer absolut auf ihre Kosten. Der langjährige Musik-Kabarettist spielt virtuos mit wiederkehrenden Strukturen, Worten und Sprache in jeder Form: lautmalerisch, graphisch und dialektal – auch neudeutschen Mediensprech lässt er sich genüsslich auf der Zunge zergehen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Fall und sind gespannt, welche "Running Gags" diesmal den Rhythmus der Handlung vorgeben.
www.fischerverlage.de/autor/joerg_maurer/19770
/www.krimi-couch.de/krimis/joerg-maurer.html
Unerreicht: Heinz Erhardt. Da muss man gar nichts weiter sagen. Einfach lesen, unter anderem hier:
Und als Tüpfelchen auf dem i: Der Postillon, die nach eigener Aussage "letzte große Tageszeitung" (online). Satire in sprachlich schönster Form. Und sehr entspannend in der Arbeitspause – man muss nicht mal Korrektur lesen ...
Wer selber mal "buchstäblich" mit Wörtern spielen will und ein iPhone besitzt, kann sich so richtig in der virtuellen Seeräuber-Taverne von PirateWords for Friends austoben – und das in acht Sprachen!
Im iTunes App Store gelangt man per Download in die Spieler-Spelunke.